Hangmurschutz
Es wird erwartet, dass das Auftreten von flachgründigen Rutschungen mit dem globalen Klimawandel, damit verbundenen häufigeren Stürmen sowie schweren Unwetterereignissen und höheren Durchschnittstemperaturen in vielen Regionen stark zunimmt. Zudem wächst mit der ständig wachsenden Urbanisierung und Nutzung von Talflanken, die oft aus unkonsolidierten feinkörnigen glazialen und postglazialen Sedimenten oder Hangschutt aufgebaut sind, auch das Risiko von derartigen Ereignissen betroffen zu sein.
Als relativ neue Methode werden flexible Drahtseilnetzbarrieren zum Schutz vor kleineren und oberflächennahen Rutschungen eingesetzt. Sie werden an offenen Hängen und Talflanken installiert, um Infrastrukturbauwerke und Siedlungen vor Hanganbrüchen mit vorwiegend kleinen Volumen (e.g. 100 m3) zu schützen. Bei Unwetterereignissen wird das wassergesättigte meist feinkörnige Material zurückgehalten.
Hangmursysteme vereinen viele Eigenschaften von Steinschlagschutz- und Murgangbarrieren in sich. Im Gesamterscheinungsbild wirken sie wie herkömmliche gelenkig gelagerte Steinschlagschutzzäune, besitzen aber stärkere Stützenquerschnitte und geringeren Stützenabstände. Damit genügen sie den hohen statischen Lastanforderungen trotz der relativ geringen Impaktgeschwindigkeiten bei Rutschungsereignissen.
Die Gebrauchstauglichkeit wurde im Rahmen einer Testreihe eines messtechnisch überwachten Systems nachgewiesen, bei der künstlich ausgelöstes Murmaterial in mehreren Murschüben abgefangen wurde.